21.

Kaiser, Ferdinand, Kaufmann und Gutsbesitzer aus Vöhl,
* 10.01.1866 in Vöhl
+ 20.12.1943 im KZ Theresienstadt
(S. v. Kaufmann Levi Kaiser und Selka
Elias aus Vöhl)

oo 06.02.1903 in Korbach mit Ida Löwenstern,
* 25.09.1869 in Korbach,

wohnhaft in Frankfurt a. Main
Deportationsziel: ab Frankfurt a. Main
18. August 1942, Theresienstadt, Ghetto
+ 17.03.1943 im KZ Theresienstadt (aus Nr. 73)
Die Eheleute lebten in Vöhl.

22.

Kaltenbach, Anton Heinrich (kath.) Kaufmann aus Hamburg,
* 18.02.1848 in Herford (S. d. Uhrmachers Andreas
Kaltenbach und Karoline Wilhelmine Lärchers).

oo 17.05.1893 in Korbach mit Rosalie Löwenstern
* 25.11.1858 in Korbach,
+ 1935 (aus Nr. 71)

Das Ehepaar lebte in Hamburg und hatte zwei Söhne, die in der evangelischen Religion erzogen
Wurden; die Eltern blieben bei ihrer angestammten Religion (Jüdin bzw. Katholik). Der Sohn Erich fiel
als Soldat im 1. Weltkrieg, der zweite Sohn Hugo war in einer Hamburger Bank tätig. Er hatte zwei Töchter und einen Sohn. Die Tochter Anneliese verstarb im Kindesalter, die Tochter Marianne wurde Bibliothekarin und heiratete den Lehrer Dr. Bössel. Der Sohn Hellmut studierte Jura und arbeitete bei einer Versicherung, später wurde er Direktor bei der Bundesversicherungsanstalt in
Berlin.

23.

Katz, Leffmann Auscher (auch Amulet oder Amschel)

Der Schutzjude Leffmann (später Leffmann Katz) wird 1764 als Eigentümer des Hauses Stechbahn 14
Erwähnt; er unterzeichnete 1770 auch den „gütlichen Vertrag unter der Judenschaft zu Corbach
7. January 1770“ der als Gründungsurkunde und Organisationsstatut der Korbacher Judengemeinde anzusehen ist. Leffmann Katz wurde bei der Gemeindegründung zum Aufseher bzw. Kastenmeister bestellt. In einer Eingabe an den Fürsten von 1771 und in einem Protokoll von 1773 wird sein Name erwähnt, und zwar in letzterem Leffmann Katz Wittib, modo verehelichte Gottschalk (siehe Nr. 15) Hieraus ist zu schließen, das der Schutzjude Gottschalk die Witwe Leffmann Katz geheiratet hat. Das wird auch dadurch erhärtet, dass Abraham Gottschalk als Eigentümer des Hauses Stechbahn 14 erwähnt wird, welches vorher Leffmann Katz gehörte. Leffmann Katz hatte vermutlich einen Sohn und zwar den späteren Musiklehrer Samuel Katz, der am 19.06.1836 verstarb. Samuel Katz ist 1834 als Eigentümer des Hauses Marktplatz 211 im Häuserbuch vermerkt. Das Haus wurde im Jahr 1905 zur Freilegung des Südportals der Kiliankirche abgerissen. Samuel Katz war blind. Für die Armen der Stadt stiftete er 50 Gulden, deren Zinsen je zur Hälfte an die christlichen und jüdischen Armen der Stadt verteilt werden sollten. Weiter sind im Grabsteinverzeichnis Ajsik = Isaak, Sohn von Nathan Katz, + 16.12.1774 , und Moses, Sohn des Isaak Katz, + 10.05.1833, erwähnt. Vermutlich waren das Angehörige der Familie Leffmann Katz.

24.

Katz, Salomon, Kaufmann (Getreidehandel) Kornbranntweinbrennerei.) aus Goddelsheim,

* 07.10.1844 in Goddelsheim,
+ 13.02.1929 in Korbach (S. v. Handelsmann Moses Katz und Sprinz Frank aus Goddelsheim, deren Eltern waren Bär und Rachel Frank).

oo 24.10.1876 in Korbach mit Johanna Mosheim,
* 15.05.1855 in Korbach,
wohnhaft in Kassel
Deportationsziel: ab Kassel - Chemnitz
07. September 1942, Theresienstadt, Ghetto ,


+ 26.09.1942 KZ Theresienstadt (aus Nr. 99).

Kinder:

1. Hermine * 04.08.1877 in Korbach
+ verschollen im Osten

2. Siegfried 20.07.1879 in Korbach
+ 01.06.1942 Izbica/Sobibor – verschollen
oo 11.06.1911 in Elberfeld mit Hedwig Plaut aus Elberfeld (siehe Nr. 25)

3. Emma * 02.01.1882 in Korbach
geboren am 02. Januar 1882 in Korbach / Kreis des Eisenberges / Waldeck
wohnhaft in Korbach, Kassel und Sachsenhausen
Deportationsziel: ab Kassel - Halle
01. Juni 1942, Izbica / Sobibor
Todesdatum/-ort: 03. Juni 1942, Sobibor, Vernichtungslager
oo 30.01.1907 in Korbach mit Maximilian Hirsch aus
Sachsenhausen (siehe Nr. 18 )

4. Meta * 11.09.1883 in Korbach
+ 10.04.1923 in Grebenstein, beerdigt in Korbach

5. Margarete * 29.11.1885 in Korbach
07.09.1942 KZ Theresienstadt
+ 23.01.1943 verschollen im KZ Auschwitz

Salomon Katz zog am 01.10.1871 von Goddelsheim zu und betrieb in der Lengefelder Str. 11 in Korbach einen Getreidehandel und eine Kornbrennerei. Die Firma wurde nach seinem Tode von seinem Sohn Siegfried übernommen. Im Juni 1942 wurden Frau Katz und ihre ledige Tochter Margarete nach Kassel deportiert und kamen von dort in das KZ Theresienstadt


25.

Katz, Siegfried, Kaufmann,

* 20.07.1879
wohnhaft in Korbach und Wrexen
Deportationsziel: ab Kassel - Halle
Todesdatum/-ort:01. Juni 1942, Izbica / Sobibor

oo 11.06.1911 in Elberfeld mit Hedwig Plaut aus Eberfeld
* 06.05.1888 in Göttingen
wohnhaft in Korbach und Wrexen
Deportationsziel: ab Kassel - Halle
26. September 1941, Wrexen, Sammellager
01. Juni 1942, Izbica / Sobibor
Todesdatum/-ort: 03. Juni 1942, Sobibor, Vernichtungslager

Die Eheleute Katz wurden 1941 nach Wrexen deportiert und sind seitdem verschollen.

26.

Katz, Liebmann, Handelsmann aus Frankenberg,
* 01.02.1856 in Hatzbach (Sohn von David Katz und Sara Anton).

oo 04.09.1883 in Korbach mit Johanne Löwenstern,
+ 11.06.1859 in Höringhausen (aus Nr. 69)
Das Ehepaar lebte nicht in Korbach.

27.

Katz, Salomon Joel, Pferdehändler aus Mandern
* 01.11.1860 in Mandern,
+ 31.03.1932 in Korbach (S. v. Händler Salomo Katz
und Bertha Katz aus Mandern).

oo 24.12.1886 in Rodheim mit Ida Stern aus Rodheim,
jetzt Rosbach v. d. Höhe,
* 21.04.1865 in Rodheim,
+ 07.04.1931 in Korbach (T. v. Kaufmann David Stern I und Fanny Rosenthal aus Rodheim).

Kind:

Delwin, genannt Theodor * 03.08.1887 in Korbach
+ 18.10.1933 im KZ Dachau

Die Eheleute Katz sind im Januar 1887 aus Mandern in Korbach zugezogen. Dort war Salomon Joel Katz Inhaber der Pferdehandlung. „Joel Katz Söhne Salomon und David“. Auch in Korbach war der Pferdehändler. Katz hatte kein eigenes Haus, die Familie wohnte zunächst in der Briloner Str. 8 und seit 1931 im Haus Flechtdorfer Str. 4, Samuel J. Katz kandidierte 1919 auf der Liste der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands für die Kreisvorstandswahl.

27 a

Dr. Katz, Delwin genannt Theodor Arzt (aus Nr. 27)
* 03.08.1887 in Korbach
Deportationsziel: ab Nürnberg
+ 18.10.1933 im KZ Dachau

oo 30.12.1914 in Köln mit Anna Wolf,
* 31.05.1893 in Köln (T. v. Kaufmann Carl Wolf und Bertha Abraham aus Köln)

Kinder:

1. Hanna Leonore * 27.11.1916 in Köln-Lindenthal

2. Karl-Ludwig * 01.09.1920 in Fürth

Theodor Katz studierte nach dem Besuch des Korbacher Landesgymnasiums in Berlin Medizin. Aus seiner Berliner Studienzeit ist überlieferbar, daß er wegen eines Ehrenhandels ein Säbelduell mit einem Sohn des Arztes Dr. Hartwig (Stechbahn) austrug und einen „Schmiß“ auf die Wange erhielt. Während des 1. Weltkrieges hielt sich seine Frau mit der Tochter Hanna Leonore vorübergehend bei seinen Eltern in Korbach auf. Seit 1920 war die Familie Dr. Katz in Nürnberg ansässig, wo er sich als Arzt niedergelassen hatte. Unmittelbar nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten im Januar 1933 wurde Dr. Katz in so genannte „Schutzhaft“ genommen und verstarb im KZ Dachau am 18.10.1933. Seine Familie hatte etwa 6 Monate vorher bereits Nürnberg verlassen. Die Tochter Hanna Leonore meldete sich im April 1933 nach München ab. Über den Verbleib der Kinder ist nichts bekannt. Die Witwe Katz heiratete in 2. Ehe am 04.03.1940 in Köln-Sülz Richard Friedemann. Die Eheleute wurden vom AG Köln für tot erklärt, sie wurden offenbar deportiert und verstarben in einem KZ.

28.

Katz, Wolf, Viehhändler aus Frankenberg,
* 22.09.1860 in Hatzbach
+ 22.12.1931 in Korbach

oo mit Hilda Baum aus Wittelsberg, Krs.
Marburg
* 02.09.1865 in Wittelsberg
+ 25.01.1931 in Korbach (T. v. Handelsmann Kaufmann Baum und Röschen Lamm aus Wittelsberg)

Kinder:

1. Friederike (genannt Frieda) * 01.12.1890 in Korbach
oo 27.07.1920 in Korbach mit Lehrer David
Köln (siehe Nr. 45)

2. David (genannt Theodor) * 12.02.1892 in Korbach
+ als Soldat gefallen am 01.08.1915

3. Selma * 10.11.1893 in Korbach, lebte seit 1899 in
Frankenberg

4. Rosalie * 11.06.1896 in Korbach

5. Karl * 09.06.1899
oo 26.10.1931 in Horst-Emscher mit Martha
Steinitz (siehe Nr. 29)

Die Eheleute Katz zogen am 02.11.1889 von Frankenberg/Eder nach Korbach zu. Der Ehemann betrieb in der Prof.-Kümmell-Str. 9 einen Viehhandel, der nach seinem Tode von dem Sohn Karl fortgeführt wurde. (siehe Nr. 29)

29.

Katz, Karl, Viehhändler, * 09.06.1899 in Korbach,
+ 1974 in Rio de Janeiro (aus Nr. 28)

oo 26.10.1931 in Horst Emscher, mit Martha Steinitz
aus Horst Emscher
* 06.06.1908,
+ Mai oder Juni 1987 in Rio de Janeiro.

Kind:

Helma * 28.02.1933 in Korbach
Sie soll mit ihrem Ehemann Stefan…. In Sao Paulo leben.

Die Familie Katz ist im Juli 1937 nach Rio de Janeiro (Brasilien) emigriert. Die Eheleute lebten dort bis zu ihrem Tode.

30.

Katz, Julius, Viehhändler,
* 09.09.1874
+ 18.05.1931 in Frankfurt/Main (S. v. Jonas Katz und Sara Bloch aus Sachsenhausen).

oo 03.11.1902 in Mandern mit Lina Katz aus
Mandern
* 29.09.1876 in Mandern (T. v. Handelsmann
Josef Katz und Johanna Stern aus Mandern)

Kinder:

1. Max * 09.09.1903 in Sachsenhausen – am 11.08.1933 unbekannt verzogen
2.Frieda * 26.09.1907 in Sachsenhausen

3. Walter * 31.05.1914 in Sachsenhausen, am 02.10.1931
nach Witzenhausen abgemeldet.

Die Familie Katz ist im Mai 1931 von Bad Wildungen zugezogen und wohnte in der Feldstr. 4, ab Juli 1933 in der Lengefelder Str. 9. Frau Katz verzog im Dezember 1933 wieder nach Bad Wildungen.


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